Am Tag der Erstürmung der Bastille, mit der die Französische Revolution begann, hatte der König beim Jagen kein Glück. Am Abend des 14. Juli 1789 schrieb Ludwig XVI. „Nichts“ in sein Tagebuch. Sein Misserfolg auf der Jagd war ihm wichtiger als das Schicksal seiner Nation. Die Ignoranz gegenüber seinem Volk führte dazu, dass dieses, getrieben vom Hunger durch drastisch gestiegene Brotpreise, gegen ihn aufbegehrte. Mit dem lapidaren Tagebucheintrag unterschrieb er das Todesurteil für die absolute Monarchie in Frankreich. Auf die Zeit des Umbruchs folgte unter der Führung der gemäßigten Dantonisten eine der ersten Demokratien in Europa. Die zweite Phase der Revolution konfrontierte das französische Volk dann mit dem Terror und dem Schrecken der Diktatur, angeführt von dem Gerechtigkeits- und Tugendfanatiker Robespierre. König Ludwig XVI., dessen Tod das Volk an einem Tag forderte, um ihm am folgenden wieder zuzujubeln, wusste zwischen seinen Anhängern und Gegnern kaum noch zu unterscheiden. Die Positionswechsel der Anführer der Revolution waren so verwirrend, dass sie die meisten kopflos zurückließen, auch das Haupt des Königs landete schließlich im Korb neben der Guillotine.
Nach dem von dem „autoritären Populisten“ Robespierre inszenierten Putsch vom Juni 1793 „fraß die Revolution ihre eigenen Kinder“. Danton und seine Anhänger endeten auf dem Schafott. Robespierre und Saint-Just folgten kaum vier Monate später. Die Revolutionsregierung wird durch ein besitzbürgerliches Direktorium abgelöst und mündet in die Herrschaft Napoleons, der sich getragen von einem Volksentscheid 1804 selbst zum Kaiser krönt.
„Dantons Tod“ zeigt einen Ausschnitt europäischer Geschichte, der in diesen Tagen so aktuell ist wie lange nicht mehr