Der 22-jährige Revolutionär Georg Büchner schreibt 1836 ein höchst am- bivalentes Lustspiel. Das Komödienschema wird gekonnt bedient – Prinz soll heiraten, will aber nicht, Flucht nach Italien, Treffen mit anonymer Schönheit, Instantverliebtheit, Verwirrspiel, Heirat und alle Fragen of- fen– doch unter dieser bunten Oberfläche versteckt sich seine ironische und böse Gesellschaftskritik. In der abgelebten Welt von Leonce und Le- na herrscht totale Stagnation, trotz aller materieller Möglichkeiten lang- weilt man sich bis zur Erschöpfung und die Utopie scheint unter den lee- ren Ritualen und Phrasen der Repräsentation längst verloren.
Leonce und Lena wird von Björn Gabriel inszeniert, der erstmals im Schlosstheater arbeitet. Er arbeitet als freier Regisseur und Autor und ist Gründer des freien Theaterkollektivs „Sir Gabriel Dellmann e.V.“, das mit neuen Darstellungsformen und Erzählstrukturen experimentiert.