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Spielzeit 2015 | 2016

Leonce und Lena

Termin

Samstag, 09.04.2016 | 19.30 Uhr

Spielort

Schloss

Kategorie

Beschreibung

Der 22-jährige Revolutionär Georg Büchner schreibt 1836 ein höchst am- bivalentes Lustspiel. Das Komödienschema wird gekonnt bedient – Prinz soll heiraten, will aber nicht, Flucht nach Italien, Treffen mit anonymer Schönheit, Instantverliebtheit, Verwirrspiel, Heirat und alle Fragen of- fen– doch unter dieser bunten Oberfläche versteckt sich seine ironische und böse Gesellschaftskritik. In der abgelebten Welt von Leonce und Le- na herrscht totale Stagnation, trotz aller materieller Möglichkeiten lang- weilt man sich bis zur Erschöpfung und die Utopie scheint unter den lee- ren Ritualen und Phrasen der Repräsentation längst verloren.

Leonce und Lena wird von Björn Gabriel inszeniert, der erstmals im Schlosstheater arbeitet. Er arbeitet als freier Regisseur und Autor und ist Gründer des freien Theaterkollektivs „Sir Gabriel Dellmann e.V.“, das mit neuen Darstellungsformen und Erzählstrukturen experimentiert.

Galerie

Fotograf/in: Jakob Studnar

Pressestimmen

„Da gab es Theater zum schwindelig werden. Alles dreht sich – auf einer von den Schauspielern Frank Wickermann und Matthias Heße im Nebenjob handbetriebenen Drehbühne. Die Reise nach Italien, mit der Leonce seiner Langeweile entfliehen will, wird zum psychedelischen Drogen-Trip voller bunter Bilder und Musik. Björn Gabriel bedient in seiner Inszenierung ambitioniert alle Sinne. Video-Clips mit rasenden Wolken oder beweglichen Strukturen aus Blättern oder Wiesen gestalten den Hintergrund. Zuweilen läuft das Schauspiel hinter den Kulissen ab und wird mit ruckeligen Kamerabewegungen übertragen. (…) Auf der Bühne steht ein Baugerüst, auf dem die Akteure kühn herumturnen und auf genau einem Quadratmeter Brett stehen, das die Welt bedeutet. (…)

Der Zuschauer jedenfalls ist bei dieser Inszenierung durchaus gefordert, nicht zuletzt durch eine gewisse Eile des Erzählens bei gleichzeitiger Bilderflut. Schöne, neue Welt mit einem alten Stück. Gleichwohl fühlte sich das Premierenpublikum gut unterhalten und dankte einem sehr stark aufspielenden Ensemble mit lang anhaltendem Applaus.“

(Karen Kliem, NRZ)