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Spielzeit 2023 | 2024

DER DIENER ZWEIER HERREN Lustspiel von Carlo Goldoni, Neufassung von Martin Heckmanns nach den Übersetzungen von J. H. Saal und F. L. Schröder

Termin

Freitag, 05.04.2024 | 19.30 Uhr

Weitere Termine

Spieldauer

ca. 02:00 Std.

Spielort

Schloss

Preis

19,50 € pro Person
erm. 7 € pro Person

Beschreibung

Kaum hat der Kaufmann Pantalone die Verlobung seiner Tochter Clarice mit dem Arztsohn Silvio bekanntgegeben, kündigt sich der tot geglaubte Geschäftspartner Federigo Rasponi an. Der ursprüngliche und offenbar quicklebendige Verlobte wird wieder ins Amt gebracht – ist er doch die wesentlich bessere Partie für Pantalone. Unter den Kleidern des Federigo verbirgt sich jedoch seine Schwester Beatrice, die dringend an Bargeld kommen muss, um ihren flüchtigen Geliebten zu unterstützen. Ihr neu eingestellter Diener Truffaldino ist ihr allerdings keine rechte Hilfe. Truffaldino, mit knurrendem Magen auf seinen Lohn wartend, lässt sich ohne Beatrices Wissen von einem weiteren, gerade angereisten Herrn als Diener einstellen. Das bringt ihm zumindest die Aussicht auf ein doppeltes Einkommen. Als Diener zweier Herren gerät er bald in immer kompliziertere und absurdere Situationen, die er, stets am Rande der Überforderung, mit Frechheit zu parieren versucht. „Der Diener zweier Herren“ aus dem Jahr 1746 ist eine der bekanntesten Komödien der Commedia dell’Arte. Goldoni weist mit dem Stück weit über das „Theater der Kunstfertigkeiten“ hinaus: Hinter den Typen und Masken lässt er das Thema der menschlichen Würde sichtbar werden. Wie können Macht und Geldgier ausgetrickst werden und so am Ende doch noch die Sehnsucht nach der großen Liebe – und einem vollen Magen – gestillt werden?

 

Galerie

Pressestimmen

Ludwig Michael ist als temperamentvoller Gastwirt und abgründige Dienerin ein komödiantischer Knüller, Joanne Gläsel spielt den gierigen Pantalone mit grotesker Grazie und Matthias Heße hält den ganzen Kuddelmuddel als Truffaldino mit umwerfend sympathischer Ausstrahlung und grandioser Körperkomik zusammen. Ulrich Greb beweist mit sprudelnder Ideenfülle und Mut zu hemmungsloser Beknacktheit, dass er auch nach zwei Jahrzehnten Intendanz immer noch die Energie eines wilden Jungregisseurs hat. (Stefan Keim, Theater der Zeit)

Matthias Heße ist ein hungerleidender Mehrfach-Minijobber, und gleichzeitig  ohne museal zu sein, fühlt man sich tatsächlich ins 18. Jahrhundert auf einen italienischen Marktplatz versetzt, wo man sich über die lustigen Verrenkungen der Darsteller im viel zu kleinen Bühnenkasten schief lacht. Und weh tut’s auch, aber man erfreut sich ja immer daran, dass es einem nicht selber zustößt… (…) Lena Entezami, Joanne Gläsel, Matthias Heße, Leonardo Lukanow, Ludwig Michael, Ihr seid zum Weinen großartig; umso dankbarer sind wir, dass Ihr uns pausenlos zum Lachen bringt. (Thomas Warnecke, Extra-Tipp am Sonntag)

Das wohl berühmteste, von dem venezianischen Rechtsanwalt und Bühnenautor Carlo Goldoni 1746 erstmals aufgeführte Lustspiel um den ewig gebeutelten und ständig hungrigen Diener Truffaldino erlebte im ausverkauften Moerser Schlosstheater eine fröhliche Neuinszenierung und einen abschließenden begeisterten Applaus. Unter der Regie von Theaterleiter Ulrich Greb machten dabei Matthias Heße als Truffaldino, Joanne Gläsel als Kaufmann Pantalone sowie Lena Entezami, Leonardo Lukanow und Ludwig Michael in jeweils unterschiedlichen Rollen die von Martin Heckmanns neu gefasste Komödie zu einem wahrhaft unterhaltsamen Theatererlebnis. (Jutta Langhoff, RP)

Birgit Angeles geniales Bühnenbild, ein an Boden und Decke verspiegelter Spielkasten, verjüngt sich nach hinten auf gerade einmal 80 Zentimeter. Eine normale Haltung, ein würdevoller, auch moralisch aufrechter Gang ist nur ganz vorn möglich, doch da droht der Abgrund in Gestalt einer Unterbühne, von der das Ensemble mittels kleiner Trampoline immer wieder in die Kiste springt oder besser: ins Leben geschleudert wird. (Wolfgang Platzeck, WAZ)

Ein allzu sozialkritisches Konzept würde denn doch nicht zu Goldonis Lustspiel passen. Und ebenso wichtig wie die gesellschaftliche Haltung ist dem Schlosstheater Moers stets die explosive Spielfreude des Ensembles. Also legt das fulminante Fünferteam los, als ob es die alte Weisheit neu erfinden wollte, dass eine gute Komödie mit einem Feuerwerk beginnt und sich dann stetig steigert. (Stefan Keim, Theater der Zeit)

Wenn Brighella einmal seufzt, „Man weiß ja gar nicht mehr, woran man mit diesem Stück ist“, dann stimmt das und ist, bezogen auf Grebs Inszenierung, höchstes Lob zugleich. Dieser Goldoni ist eine einzige Wiederentdeckung längst verloren geglaubten Komödiantentums. (Wolfgang Platzeck, WAZ)