Pressestimmen zu „Der Diener zweier Herren“

Ludwig Michael ist als temperamentvoller Gastwirt und abgründige Dienerin ein komödiantischer Knüller, Joanne Gläsel spielt den gierigen Pantalone mit grotesker Grazie und Matthias Heße hält den ganzen Kuddelmuddel als Truffaldino mit umwerfend sympathischer Ausstrahlung und grandioser Körperkomik zusammen. Ulrich Greb beweist mit sprudelnder Ideenfülle und Mut zu hemmungsloser Beknacktheit, dass er auch nach zwei Jahrzehnten Intendanz immer noch die Energie eines wilden Jungregisseurs hat. (Stefan Keim, Theater der Zeit)

Matthias Heße ist ein hungerleidender Mehrfach-Minijobber, und gleichzeitig  ohne museal zu sein, fühlt man sich tatsächlich ins 18. Jahrhundert auf einen italienischen Marktplatz versetzt, wo man sich über die lustigen Verrenkungen der Darsteller im viel zu kleinen Bühnenkasten schief lacht. Und weh tut’s auch, aber man erfreut sich ja immer daran, dass es einem nicht selber zustößt… (…) Lena Entezami, Joanne Gläsel, Matthias Heße, Leonardo Lukanow, Ludwig Michael, Ihr seid zum Weinen großartig; umso dankbarer sind wir, dass Ihr uns pausenlos zum Lachen bringt. (Thomas Warnecke, Extra-Tipp am Sonntag)

Das wohl berühmteste, von dem venezianischen Rechtsanwalt und Bühnenautor Carlo Goldoni 1746 erstmals aufgeführte Lustspiel um den ewig gebeutelten und ständig hungrigen Diener Truffaldino erlebte im ausverkauften Moerser Schlosstheater eine fröhliche Neuinszenierung und einen abschließenden begeisterten Applaus. Unter der Regie von Theaterleiter Ulrich Greb machten dabei Matthias Heße als Truffaldino, Joanne Gläsel als Kaufmann Pantalone sowie Lena Entezami, Leonardo Lukanow und Ludwig Michael in jeweils unterschiedlichen Rollen die von Martin Heckmanns neu gefasste Komödie zu einem wahrhaft unterhaltsamen Theatererlebnis. (Jutta Langhoff, RP)

Birgit Angeles geniales Bühnenbild, ein an Boden und Decke verspiegelter Spielkasten, verjüngt sich nach hinten auf gerade einmal 80 Zentimeter. Eine normale Haltung, ein würdevoller, auch moralisch aufrechter Gang ist nur ganz vorn möglich, doch da droht der Abgrund in Gestalt einer Unterbühne, von der das Ensemble mittels kleiner Trampoline immer wieder in die Kiste springt oder besser: ins Leben geschleudert wird. (Wolfgang Platzeck, WAZ)

Ein allzu sozialkritisches Konzept würde denn doch nicht zu Goldonis Lustspiel passen. Und ebenso wichtig wie die gesellschaftliche Haltung ist dem Schlosstheater Moers stets die explosive Spielfreude des Ensembles. Also legt das fulminante Fünferteam los, als ob es die alte Weisheit neu erfinden wollte, dass eine gute Komödie mit einem Feuerwerk beginnt und sich dann stetig steigert. (Stefan Keim, Theater der Zeit)

Wenn Brighella einmal seufzt, „Man weiß ja gar nicht mehr, woran man mit diesem Stück ist“, dann stimmt das und ist, bezogen auf Grebs Inszenierung, höchstes Lob zugleich. Dieser Goldoni ist eine einzige Wiederentdeckung längst verloren geglaubten Komödiantentums. (Wolfgang Platzeck, WAZ)

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