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Spielzeit 2017 | 2018

Wir sind Schmidt. Ein deutsches Sittengemälde

Termin

Donnerstag, 21.09.2017 | 19.30 Uhr

Spielort

Schloss

Kategorie

Beschreibung

89 Quadratmeter, 1 Ehepaar und 1,47 Kinder: Familie Schmidt liegt in der Mitte, genau auf dem Schnitt. Als typisch deutsche Durchschnittsfamilie hat sie sich in ihrem Eigenheim eingerichtet und teilt dort Gewohnheiten, Vorlieben und Rituale. Der Esstisch wird zum Zentrum des Familienlebens, an dem eine Choreographie des Alltäglichen zugleich Banales und Bedeutsames zutage treten lässt. Auf der Basis von Deutsch-Als-Fremdsprache-Texten, Statistiken und Umfragen kreiert Regisseurin Susanne Zaun ein Musterfamilien-Drama mit einem Chor der Schmidts. Das deutsche Durchschnitts-Wohnzimmer wird dabei zur Bühne, auf der die „Keimzelle der Gesellschaft“ seziert wird. Was ist das vermeintlich Normale, wie wird es repräsentiert und was hat es mit uns zu tun? In einer humorvoll-grotesken Versuchsanordnung werden tief verwurzelte Stereotype und Rollenbilder untersucht und neu zusammengesetzt. Denn Klischee, das sind immer die Anderen.

 

Galerie

Fotograf/in: Lard Heidrich

Pressestimmen

So gern wir Individuen wären, so sehr sind wir doch Müller, Meier oder eben „Schmidt“. Eine Inszenierung am Moerser Schlosstheater erzählt davon. Zaun stichelt gegen die Schablonen, die unser Dasein als Masse produziert. Ihr fünfköpfiges Ensemble, aus dem die Darsteller der Kinder (Lena Entezami, Matthias Heße) herausragen, stürzt sich mit schöner Lust in die stereotypengesättigte Vokalchoreographie von Oberammergau bis Unterkiefer. (Lars von der Gönna, NRZ)

Gibt es „den Deutschen“? Oder noch besser „die deutsche Familie“? Mit dem Stück „Wir sind Schmidt. Ein deutsches Sittengemälde“ geht Susanne Zaun, Text und Inszenierung, dem Mythos auf dem Grund. Als Ausgangsmaterial dienten der Regisseurin Deutsch-Als-Fremdsprache-Texte, Statistiken und Umfragen. Entstanden ist daraus ein vollkommen neues Theatergenre, das sich nicht so leicht eingrenzen lässt. Ist das Klischeedenken oder eine rein überspitzte Darstellung? Oder steckt hinter all dem doch ein Fünkchen Wahrheit, das offenbart, wie „die Deutschen“ denken, arbeiten und leben? Letzten Endes war es ein durchaus passender und interessanter Einstieg in die neue Spielzeit. (Sarah Dickel, Lokalkompass)

Zahlen, Daten und Fakten der Statistiker liefern der jungen Regisseurin die Grundlage für eine theatralische und recht humorige Versuchsanordnung, in der sie am Ende neue Fragen aufwirft: Wen repräsentiert die Durchschnittsfamilie? Und wer erkennt sich darin wieder? Wiederholung und Variationen prägen die Inszenierung. Dabei verrückt sie einzelne Sequenzen, bis am Ende ein absurdes Zerrbild entsteht. (Anja Katzke, RP)