Wie kaum ein anderes Land wird Afghanistan seit einem halben Jahrhundert von Krieg und Gewalt erschüttert. Die Geschichte des Landes ist die Geschichte fremder Mächte, die Afghanistan zum Spielball ihrer Interessen machen. Hier wird deutlich wie Regieren in einen gescheiterten Staat führen kann. Wie Terror sich ausbreitet, wie Krieg und Unfreiheit Menschen zu Flüchtenden machen. Einer von ihnen ist ein junger Vater, der sich für seinen Sohn ein besseres Leben in Europa erhofft. Im November 2020 ertrinkt der Fünfjährige auf der Überfahrt nach Griechenland bei einem Schiffbruch. Der Asylantrag des Vaters war in der Türkei zweimal abgelehnt worden.
Erstmals wird in der Europäischen Union ein Vater wegen des Schiffbruchtodes seines Kindes auf der Flucht strafrechtlich verfolgt. Kindeswohlgefährdung und Menschenschmuggel lautet die Anklage. In Handschellen wurde der Vater zur Leiche seines Kindes geführt, um es zu identifizieren. Ihm drohten bis zu zehn Jahre Gefängnis.
Der griechische Migrationsminister begründete die Entscheidung der Behörden: „Die Leute, die sich dafür entscheiden, in Boote zu steigen, die nicht seetüchtig sind und von Leuten gefahren werden, die keine Erfahrung mit dem Meer haben, setzen offensichtlich Menschenleben aufs Spiel.“
Neben der Frage, ob Afghanistan als sicheres Herkunftsland gesehen werden kann, untersucht das Ensemble die paradoxe Situation eines Menschen, der von der Rechtsstaatlichkeit angezogen wird und ihr zum Opfer fällt.
Der Kartenvorverkauf beginnt voraussichtlich Anfang März.