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Spielzeit 2018 | 2019

Kabale und Liebe

von Friedrich Schiller

Termin

Samstag, 16.02.2019 | 19.30 Uhr

Spielort

Schloss

Kategorie

Beschreibung

Die Geschichte der sechszehnjährigen Musikertochter Luise Miller, die das tödliche Opfer einer Hofintrige wird, hat seit 243 Jahren nichts von ihrer Faszination verloren. Nicht zuletzt liegt das an Schillers Sprachgewalt: Im hohen Stil, mal pathetisch exaltiert, mal derbe, werden die Figuren in einem Parforceritt durch die Abgründe des Absolutismus getrieben, der sich aus Unterdrückung, Ausbeutung, Korruption, Intrigen und skrupellosem Machtkalkül zusammensetzt. Denn auch wenn Luises Vater Miller der Hofgesellschaft mit religiösen und moralischen Argumenten entgegentritt, ist sein bürgerliches Ideal von Familie selbst zutiefst fundamentalistisch.
Und dann noch das Ding mit der Liebe! Das „Herz“ als Zentrum von Gefühl und Empfindung ist dem Stück allein 270 Mal leitmotivisch eingeschrieben. Die Idee der romantischen Liebe erhebt Schiller zum ideologischen Kampfbegriff gegen gesellschaftliche und religiöse Zwänge. Doch sie stiftet kein Glück, sondern dient nur als weitere Projektionsfläche für asymmetrische Beziehungen. Heute trägt die moderne Rationalisierung der Leidenschaftund die Ökonomisierung aller Lebensbereiche nicht unbedingt zu einer Renaissance des romantischen Liebesmodells bei. Vielleicht eröffnet die zeitliche Distanz aber auch einen neuen Blick auf die Liebe als „soziale Grundlage des Selbst“ (Eva Illouz), ohne dass es am Ende das obligatorische Frauenopfer geben muss.

Mit: Patrick Dollas, Lena Entezami, Matthias Heße, Roman Mucha, Elisa Reining, Frank Wickermann
Inszenierung: Ulrich Greb
Bühne: Birgit Angele
Kostüme: Kathi Maurer
Dramaturgie: Philipp Scholtysik
Regieassistenz: Kristina Zalesskaya

Galerie

Fotograf/in: Jakob Studnar

Pressestimmen

„Es macht Freude, mitzuerleben, wie sich das kleine Ensemble immer wieder mit Elan die großen Stücke erarbeitet, dieses Mal in prächtigen, nach historischem Vorbild gefertigten Kostümen von Kathi Maurer. Was ist Luise denn nun? Oper, Selbstmörderin, oder doch selbstbestimmte Täterin? Nur soviel: Dieses Drama endet im Moerser Schloss mit Humor.“ (Anja Katzke, Rheinische Post)

„Dröhnender Beifall im Moerser Schlosstheater. Intendant Ulrich Greb hat Schillers Drama eingerichtet und dabei virtuos eine Volte geschlagen vom Trauerspiel zur absurden Komödie. Die knapp dreistündige Inszenierung ist ein überwältigendes Theaterereignis.“ (Wolfgang Platzeck, WAZ)

„Die grandiose Inszenierung nimmt Fahrt auf, die Liebe eher nicht. Die Schillersche Tragik rutscht genial ins Amüsante, bei dem das entstehende Fragenbombardement lange nachhallt. Einfach nur köstlich dieser Abend.“ (Peter Ortmann, Trailer)