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Beschreibung

Das alte Moerser Gefängnis in der Haagstraße, das in den letzten Jahren vor seiner Schließung im Jahr 2005 als Abschie- behaft genutzt wurde, ist der unsichtbare Ort und Schauplatz ungehörter Geschichten, die mitten in Moers und damit auch mitten in Europa über die Grenzen Europas Zeugnis abzulegen vermögen. Europa gilt als Wiege der Ideen der Demokratie, der Zivilisation und Aufklärung, der Kultur, des Friedens und der Freiheit. Doch zugleich ist Europa stets Schauplatz von Kriegen, Gewalt und Ausschlussverfahren gewesen, die diese Ideen aushöhlen und Europa zu einer Festung machen. Die Einzelgeschichten von ehemaligen Inhaftierten sowie Mitarbeitern des Moerser Gefängnisses bilden den Ausgangspunkt eines Theaterprojektes, das zunächst von der Frage handelt, was ein Gefängnis ist, um dann von der Geschichte des Hafthauses aus die ge- walttätigen und ausschließenden Praktiken der „Festung Europa“ ebenso in den Blick zu nehmen wie die utopischen Potentiale der „Idee Europa“. In einer performativen Installation von Stimmen, Körpern, Bildern, Klängen und Geschichten entsteht im Moerser Hafthaus ein traumatischer Erinnerungs- und Begegnungsraum, in dem die Grenzen Europas im doppelten Sinne in Frage stehen.

Das Projekt entsteht in Zusammenarbeit mit der Justizvollzugsanstalt Moers – Kapellen. Mit Unterstützung durch das NRW Kultursekretariat.

 

 

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