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Spielzeit 2005 | 2006

Festival „Erinnern-Vergessen: Kunststücke Demenz“

Termin

Samstag, 01.10.2005 - Sonntag, 06.11.2005

Spielort

Schloss

Beschreibung

ERINNERN.VERGESSEN.

Ein Gemeinschaftsprojekt zum Thema Demenz

Deutschland wird älter. Dieser demographische Wandel bringt viele neue Fragen, aber auch Chancen mit sich, aus den Erfahrungen der älteren Menschen zu lernen.

Eine besondere gesellschaftliche Herausforderung wird die erwartete Zunahme Demenz kranker Menschen sein: Bis zum Jahr 2050 wird sich deren Zahl auf mehr als zwei Millionen erhöhen. Dabei ist heute ist die Situation dieser Menschen und ihrer Familien noch weitgehend ein Tabuthema.

Das möchte ein Gemeinschaftsprojekt ändern, dessen Initiatoren sich dem Thema vor allem künstlerisch annähern. Dabei haben sich mit dem PARITÄTISCHEN Wohlfahrtsverband NRW, dem Schlosstheaters Moers und des Vereins „Lebens-Kunst e.V.“ in Essen sehr unterschiedliche Partner zusammengefunden, die künstlerische Aktivitäten und soziale Themen zusammenführen.

In mehreren Theaterproduktionen, mit einer Film-Woche, Lesungen, Diskussionsforen, Workshops, Themen-Werkstätten, und Ausstellungen wollen Künstlerinnen und Künstler ihre Fragen und Antworten zu Demenz stellen: So werden Projekte von und mit dementiell Veränderten gezeigt und mit den Arbeiten von Theater- und Filmemachern sowie anderen Kunstformen verbunden.

Ziel des Gemeinschaftsprojektes ist es zum einen, besondere Perspektiven auf die Demenzerkrankung anzuregen. Zum anderen geht es um den gesellschaftlichen Umgang mit dem Thema und die konkrete soziale Solidarität mit den Betroffenen in der Region: Schwerpunkte des Gemeinschaftsprojektes sind dabei das westliche Ruhrgebiet und der Niederrhein.

Der Titel des Projektes weist auf die Bedeutung von Erinnern und Vergessen für den Einzelnen und die Gemeinschaft: Erinnern und Vergessen bilden einen Teil unserer Identität . In diese Identität und die sozialen Be­ziehungen greift die Demenzerkrankung ein. Sie verändert nicht nur den betroffenen Kranken, sondern auch seine Beziehungen, sein Leben und das Leben all derer, die mit ihm sozial ver­bunden sind.

Im Mittelpunkt des Gemeinschaftsprojektes stehen drei Theaterprojekte, die sich aus unterschiedlichen Blickrichtungen und mit unterschiedlichen Mitteln dem Thema Demenz nähern. So wird ein Theaterabend zu sehen sein, in den dementiell veränderte Menschen einbezogen sind. Dabei wollen Regisseurin Barbara Wachendorff und der Familientherapeut Andreas Wahlster die Zuschauer mit in die Welten dementiell veränderter Menschen nehmen.

Mit den Schauspielern des Schlosstheaters Moers wird ein weiterer Theaterabend entstehen, dessen Text hauptsächlich aus Interviews mit Betroffenen und deren Angehörigen entwickelt wird. Vorgesehen sind Gastspiele, unter andrem aus einem europäischen Nachbarland. Das Theaterprojekt mit demtiell Veränderten wird von einem Dokumentarfilm-Team begleitet: Zusammen mit anderen Dokumentar- und Spielfilmen wird die Dokumentation der Theaterarbeit in einer Filmwoche zu sehen sein.

Ein besonderes Anliegen der Initiatoren: Menschen in der Region zu gewinnen, die sich engagieren und soziale Solidarität konkret werden lassen.

Selbsthilfe- und Angehörigengruppen sowie Pflegedienste und Einrichtungen aus der Region können das Gemeinschaftsprojekt nutzen, ihre Türen zu öffnen und ihre Arbeit und Unterstützungsmöglichkeiten vorzustellen.

Der Schwerpunkt der Aktivitäten wird im Oktober 2005 liegen. Die Theaterproduktionen werden voraussichtlich in Moers, Duisburg, Krefeld, Oberhausen und Mönchengladbach zu sehen sein: In diesen Städten sind auch die anderen kulturellen Aktivitäten vorgesehen.