In guter Nachbarschaft lebt es sich besser. Das gilt nicht nur im Privaten, sondern auch für öffentlich zugängliche Institutionen. In der Nachbarschaft ereignet sich das urbane Zusammenleben, die Fremdheit des Urbanen wird hier durch Nähe aufgelöst. Nun gilt das Urbane gemeinhin dann als urban, wenn es uns mit dem Unbekannten konfrontiert – gute Nachbarschaft und ein glückliches Zusammenleben entstehen aber genau dann, wenn allmähliche Annäherung ermöglicht wird und Wertschätzung entsteht.
Zu Gast in der Reihe „Diskurse zum urbanen Zusammenleben“, moderiert von Prof. Nicolas Beucker von der Hochschule Niederrhein, sind diesmal Kristina Wendland und Katrin Mevißen. Beide initiieren kooperative Projekte für und mit der Bevölkerung. Dafür nutzen und entwickeln sie an ihren Wirkungsorten in Essen und Krefeld Räumlichkeiten, um Menschen zusammenzubringen und in Stadtteilen gute Nachbarschaften entstehen zu lassen. Wir diskutieren über die Bedeutung von Orten und konkreten Räumen für das Zusammenleben, über Anerkennung und Spielräume der Entfaltung, über Eigeninitiative und lokale Kulturen.
Kristina Wendland
Kristina Wendland ist Geschäftsführerin des „Zentrum für Kooperation und Inklusion KD11/13“ in Essen-Altenessen. Ziel des „KD 11/13“ ist es, ein wertschätzendes Klima für eine integrative Stadtteilentwicklung entstehen zu lassen. Mit Angeboten aus den Bereichen Bildung, Kultur und Sozialem spricht das Zentrum Bevölkerungsgruppen jeglicher Herkunft und jeglichen Alters an. Mit seinen Räumen, Ansprechpartner*innen und Angeboten fördert es Begegnungen, die dazu einladen, miteinander und voneinander zu lernen.
Kristina Wendland berichtet aus ihren Erfahrungen mit den lokalen Akteur*innen, der Koordination und Motivation von Ehrenamt, Zusammenführung von ideellen und finanziellen Förder*innen und nicht zuletzt von der Bedeutung von Räumen für ein gelingendes Zusammenleben.
Katrin Mevißen
Katrin Mevißen führt in Krefeld das kleine und feine Büro für Gestaltung „Form Kultur“ und ist Vorständin des Vereins „freischwimmer e.V.“. Design versteht sie als Aufgabe, die Welt sozialer und nachhaltiger zu gestalten.
Katrin Mevißen berichtet aus den Projekten des Vereins freischimmer e.V., das Prozesse initiiert, um das brachliegende alte Stadtbad in Krefeld gemeinsam mit der Bevölkerung zu entwickeln. Für seine kooperative Stadtentwicklung wurde der Verein gemeinsam mit der Stadt Krefeld vom Bundesministerium des Innern, Bau und Heimat als Koop.Stadt ausgezeichnet.
Die Veranstaltung ist kostenfrei und ohne vorherige Anmeldung zugänglich. Vor Ort gelten die 3G-Regeln.
