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Spielzeit 2021 2022

Die Polizey nach einem Fragment von Friedrich Schiller

Termin

Freitag, 05.11.2021 | 19.30 Uhr

Weitere Termine

Spieldauer

ca. 01:30 Std.

Spielort

Schloss

Preis

19,50 € pro Person
erm. 7 € pro Person

Kategorie

Beschreibung

In seinem Fragment „Die Polizey“, das seinem Umfang nach nicht mehr als eine Materialsammlung darstellt, geht es Friedrich Schiller um jene Institution, deren Image in der Gegenwart grob beschädigt worden ist. Als Grundlage nimmt er sich das Paris des 18. Jahrhunderts vor, um Fragen nach der Möglichkeit einer sittlichen Gesellschaftsordnung durch die Erziehung des Einzelnen nachzugehen. Denn wie könnte und wie sollte „das gute Gemeinwesen“ aussehen, das die Polizei als „Schützer von Recht und Ordnung“ zu gewährleisten hat? Was heißt „gut“ überhaupt? Und wie verteidigt man es? Im Polizeihauptquartier von Polizeileutnant Argenson gerät der Idealist Schiller mit seinem Glauben an Freiheit, Schönheit und das Gute schneller an seine Grenzen als ihm lieb ist…

In der Regie von Anna-Elisabeth Frick, die erstmals am STM inszeniert, entwickelt das Ensemble aus Schillers Fragment einen szenischen Organismus aus wiederkehrenden Figuren und Szenenfolgen, der nach ganz eigenen, absurd anmutenden Regeln funktioniert. Zwischen Krimi und Komödie pendelnd werden Verbrechen begangen und aufgedeckt und Fragen nach dem Verhältnis von sicherheitspolitischen Kontrollmechanismen und individuellen Freiheitsrechten aufgeworfen.

Das Theaterprojekt ist eine Kooperation von Regionalverband Ruhr, RuhrBühnen und der Ruhr Tourismus GmbH, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.

 

Galerie

Fotograf/in: Jakob Studnar
Programmheft Die Polizey

Programmheft

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Pressestimmen

Die junge Regisseurin Anna-Elisabeth Frick hat am Moerser Schlosstheater aus Schillers Notizen-Konvolut ein Stück für unsere Tage entwickelt, bei dem wir schon am Eingang kontrolliert und überwacht werden – was wir ironischer Weise in Zeiten von Corona längst gewohnt sind und offensichtlich niemanden mehr stört. Bühne und Kostüme drücken in den nächsten 100 Minuten durchgehend die Doppelbödigkeit des Polizeiwesens aus: sehr unmilitiärische und zeitlos wirkende Uniformen aus türkis-farbenen Oberteilen und beigefarbenen Hosen, und selbst die Lampen, die Polsterhocker, der unbändig Bühnennebel verströmende, sogar Zigarettenschachteln und Halstücher, Aktenschränke und Hängregistraturen sind in diesem pastellfarbenen Türkis gehalten. (Bühne und Kostüme: Martha Prinsker). […] Joanne Gläsel, Georg Grohmann, Matthias Heße, Emily Klinge und Roman Mucha tragen das Stück mit einer bravourösen Ensemble-Leistung. […] Lebhafter Premierenbeifall. (Jens Dierksen, WAZ)

Das Publikum sitzt auf zwei Seiten um eine längs gezogene Spielfläche, ein grüner Läufer zwei Längsseiten und dann fängt eine Art absurde Nummernrevue an. Zum Beispiel meldet ein Ehepaar seine Tochter als vermisst, die steht aber direkt daneben. Es gibt Gedanken wie, dass die Polizey auch nicht besser sein kann, als die Gesellschaft, die sie umgibt, oder dass es vielleicht eine neue Aufgabe der Polizey im ökologischen Zeitalter sein könnte, sich mit der Natur zu verbinden. Das Ensemble ist wie immer in Moers energiegeladen. (Stefan Keim in WDR 5 Scala)