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Spielzeit 2015 | 2016

Alice im Wunderland

Termin

Freitag, 20.11.2015 | 19.30 Uhr

Spielort

Schloss

Kategorie

Beschreibung

„Zu spät! Zu spät!“ Ehe sich Alice richtig darüber wundern kann, dass das Kaninchen mit den weißen Handschuhen und der Taschenuhr so drän- gende Zeitprobleme hat, purzelt sie schon kopfüber durch den Kanin- chenbau in eine fremde Welt. Sämtliche Regeln und Gewissheiten, die Alices Leben bisher bestimmten, sind hier außer Kraft gesetzt: Groß und klein, oben und unten, links und rechts verkehren sich immerzu, bis Alice sich fast selbst verliert. Ob verrückter Hutmacher, Grinsekatze, Jammer- woch oder Herzkönigin – das verschrobene Personal des Wunderlands konfrontiert Alice mit dem herrlichsten Nonsense und am Ende herrscht köstliche Verwirrung darüber, wer eigentlich in wessen Traum steckt.

Susanne Zaun hat in den vergangenen beiden Spielzeiten bereits gezeigt, wie Klassiker auf phantasievolle und humorvolle Weise neu interpretiert werden können. Nach einem erfolgreichen Don Quijote und einer viel um- jubelten Schneekönigin folgt nun Alice im Wunderland.

Galerie

Pressestimmen

Bäume in Mädchenkleidern blicken von der Leinwand herab, die Grinsekatze kichert unentwegt, Landschaften ziehen vorüber, in denen man mal ganz groß und dann wieder ganz klein ist. Das Publikum erlebt ein komplexes multimediales Stück, Bilder und Farben zum Eintauchen in die fantastische Reise, auf der die Regeln der Logik außer Kraft gesetzt sind.
Mehr als 100 Moerser Schulkinder waren bei der Premiere sofort in den Bann des Spiels gezogen. Die Regisseurin Susanne Zaun konfrontiert ihr junges Publikum mit einer doppelten Alice, greift das Motiv des Spiegels aus der Wunderland-Fortsetzung auf und fordert spielerisch auf, sich mit komplexen Identitätsfragen auseinanderzusetzen.
Alice braucht keine Spielkameraden, denn es lässt sich vortrefflich mit sich selbst streiten: Also tun wir so, als ob – und da sind auch schon Alice eins und zwei: Patrick Dollas und Pola Jane O’Mara. Die Spielfreude der Schauspieler überträgt sich schnell aufs Publikum. Im Nu schlüpfen beide in Figuren wie die Grinsekatze, den verrückten Hutmacher und auch Humpty-Dumpty.
Mamoru Iriguchi hat ein fast surreal anmutendes Video mit lustigen Zeichentrick-Anleihen und starken Bildern realisiert, das das Spiel unterstreicht, auf eine neue Ebene hievt und eine weitere Erzählperspektive bietet. Die dritte Perspektive nimmt eine Erzählerin im Off ein, der Theaterpädagogin Maria Filimonov ihre Stimme geliehen hat.
Susanne Zaun hat ein atmosphärisch dichtes Stück für Kinder inszeniert, das auch Erwachsenen gefallen dürfte.
Anja Katzke, Rheinische Post, 21. November 2015

Begeisterung nach der Premiere
In witzigen Dialogen streitet Alice mit den Personen aus dem Wunderland: Mit dem Hutmacher über die Zeit und über dessen Unhöflichkeit und mit Humpty Dumpty darüber, ob die Rote Königin wirklich gefährlich ist. Das Theater „Alice im Wunderland“ führt Kinder in eine eigene Welt. Gebannt beobachten sie, was auf der Bühne passiert, lachen laut mit und wundern sich gemeinsam mit Alice über die verrückten Begegnungen mit den Bewohnern des Wunderlandes. „Es war wirklich sehr gut und lustig!“, finden zwei Mädchen aus der fünften Klasse. Und was fanden sie am besten? „Die Szenen mit der Herzkönigin, die waren richtig spannend! Und die Jagd nach dem Regenschirm war super lustig.“ Die Erwachsenen sahen das Stück aus einer ganz anderen Perspektive. Gelobt wurden von ihnen insbesondere die schauspielerische Leistung und die technische Umsetzung des Bühnenbildes. „Es war toll in so eine Fantasiewelt gezogen zu werden. Ich erinnere mich noch daran, als Kind in solche Welten abgetaucht zu sein und sehe es heute bei meinen Enkelkindern“, erinnert sich eine Zuschauerin.
Lynn Cherubin, WAZ, 21. November 2015

„Phantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, sondern sich aus den Dingen etwas zu machen“ sagte einst Thomas Mann. Und die kleine Alice macht sich eine ganze Menge aus den verrücktesten Dingen.
Patrick Dollas und Pola Jane O’Mara spielen beide jeweils Alice und auch eine große Anzahl an weiteren Rollen. Wer die wahre Alice ist? Bleibt bis zum Ende unaufgeklärt, denn selbst Alice ist sich nicht sicher, wer sie nun wirklich ist. Die beiden Schauspieler erschaffen ein Labyrinth voller Absurditäten, dass einem der Kopf schwirrt. Das Theaterstück nimmt schnell an Geschwindigkeit auf und es fühlt sich an, als würde der Zuschauer in einem Zug sitzen und die verschiedenen Welten würden an ihm vorbeirasen. Als er nach dem einstündigen Stück wieder hinaus geht, fragt er sich „Ist oben vielleicht unten oder gar umgekehrt? Und ist der Anfang vielleicht das Ende?“
Sarah Dickel, Wochen-Magazin Moers, 25. November 2015