„Im Schlosstheater trifft sich eine illustre Expertenrunde, um das Thema Klimawandel zu diskutieren. Experten aus Wirtschaft und Wirtschaft, Umweltschützern und Aktivisten tragen Zitate vor, die der Regisseur in aufwendiger Recherche zusammengetragen hat – Aussagen von Meteorologen, Naturwissenschaftlern, aber auch Umweltschützern. Der Regisseur muss nicht überzeichnen, so unglaublich sind manche der Thesen. Grebs Inszenierung geht weit über die Theorie hinaus. Experten, aber auch Zuschauer werden spielerisch von der Realität eingeholt. Seit 1961 steigt der Meeresspiegel um 1,8 Millimeter, seit 2009 um 3,5 Millimeter im Jahr – Im Schlosstheater geht das deutlich schneller: Erst tröpfelt es von der Decke, dann kommt es aus allen Ritzen, bis dann die Fluten strömen und der Wasserspiegel bedrohlich steigt: Die Zukunft ist vollendet, die Katastrophe eingetreten, und die Schauspieler waten durch das hüfthohe Wasser. – Die Zukunft müssen sich entscheiden: nasse Füße oder Flucht nach hinten.“ Rheinische Post
„»Vogel’s Welt« könnte auf jedem deutschen Fernsehsender laufen. Schließlich funktioniert die Talkrunde der engagierten, aber kaum souveränen Moderatorin Dorothée Vogel (Katja Stockhausen) nach typischem Muster der TV-Debatten-Kultur. Diesmal hat sie vier Gäste, einen Meteorologen (Matthias Heße), eine Schauspielerin (Marieke Kregel), einen Umweltaktivisten (Frank Wickermann) und einen Manager (Patrick Dollas) eingeladen, um über die Erderwärmung zu diskutieren. Doch das Gespräch läuft aus der Bahn. Genüsslich überzeichnen Ulrich Greb und sein Ensemble in ihrer Stückentwicklung bekannte Talkshow-Mechanismen. Jeder spult seine üblichen Sprüche ab und spielt sich selbst in den Vordergrund. Daran ändert auch das Wasser nichts, das nach und nach Bühne und Zuschauerraum flutet. Während das Spiel einfach weitergeht, muss das Publikum eigene Entscheidungen treffen. Die sarkastische Abrechnung mit unserer Talk-Nation wird zur spielerischen Probe für den Klima-Ernstfall.“ K.West