Pressestimmen „Die Glasglocke“

Gerade einmal eine gute halbe Stunde dauert diese hochkomplexe Annäherung an Sylvia Plath. Entezami und die Dramaturgin Larissa Bischoff, die das Material arrangiert hat, nehmen kurze Passagen aus der »Glasglocke« als Ausgangspunkt für eine ergreifende Recherche über das Leben der Dichterin, eine Recherche, die sehr viel über das Leben aller Frauen in den Jahren nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erzählt. Wenn Entezami unter dem Zettel „Die Glasglocke“ stehend in die Rolle der 19-jährigen Esther schlüpft und mit ruhiger Stimme und traurigem Blick von deren Unsicherheit und Ziellosigkeit spricht, weitet sich zugleich der Horizont. Man erkennt in dieser ebenso ratlosen wie rastlosen jungen Frau, die zum Stillstand verurteilt ist, eine ganze Generation. Leben, die gegängelt und erstickt wurden. Und so erweist sich die extreme Reduktion in dieser Inszenierung als deren größte Stärke.
(Sascha Westphal, Kulturkenner)

Die STM-Aufführung mit ihren vier Vorstellungen pro Spieltag ist mehr als nur die Wiedergabe eines Kultbuches. Sie verwebt den Lebensabschnitt der 19-jährigen Romanfigur Esther Greenwood mit den biografischen Lebensstationen der 30-jährigen Autorin Sylvia Plath. Eine Badewanne und ein Sessel, die besagten Markierungen auf dem Boden und eine Wandtafel über das Leben der Plath sowie ein wenig Technik (Licht, Mikrofon mit Loop-Station) reichen aus, um ein kluges Regiekonzept (Bischoff) zusammen mit einer einfühlsam-variantenreich vorgetragenen Sprech- und Spielweise (Entezami) umzusetzen. (Olaf Reifegerste, RP)

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