Pressestimme „Sein oder gut sein“

Revue zeigt Augenblicke des Glücks auf

(…)“Unter dem Motto „Sein oder
gut sein“ warfen die Schauspielerin Emily Klinge, Ensemblemitglied
am Moerser Schlosstheater, und ihr Vater, der
Musiker Bernd Thiele, einen Blick auf die Natur des Menschen.
Angesichts des menschenverachtenden Krieges in der
Ukraine, des gewaltsamen Vorgehens der politischen
Machthaber im Iran oder der weiterhin bedrückenden Situation
in Afghanistan, Syrien oder Libyen fällt der positive
Blick auf die menschliche Natur zunächst überaus schwer.
Insofern verwunderte es nicht, dass der berühmte Ausspruch
„Der Mensch ist ein Wolf für den Menschen“, den
der englische Philosoph und Staatstheoretiker Thomas Hobbes
im Rückgriff auf den römischen Dichter Plautus seiner
Schrift „Über den Bürger“ voranstellte, bereits zu Beginn
der Veranstaltung genannt wurde. Dieses Bild vom „homo
homini lupus“ versuchten Emily Klinge und Bernd Thiele,
im Laufe der anschließenden Revue zu relativieren und zu
brechen. Abseits der Medien, in denen tagtäglich die
schrecklichsten Meldungen über Hass, Zerstörung und Krieg
vorherrschen, ließen sich eben doch zahlreiche Augenblicke
des Glücks finden, in denen sich das Positive des Menschen
zeigte. Mit Liedbearbeitungen einiger Songs von Louis Arm-
strong, Jack Johnson, Brian Eno, Florence and the Machine
oder Herbert Grönemeyer sowie eigenen Kompositionen
sang Emily Klinge gegen Konflikte, Klimawandel, Umweltzerstörung
und Pandemie an und bot dem Publikum zudem
die Möglichkeit, durch gemeinsames Tanzen, Phasen der
Meditation und das Abspielen von Videosequenzen von barfüßigen
Spaziergängen am einsamen Sandstrand, die mediale
Bilderflut von Leid und Elend für einen Moment zu
vergessen, bewusst zu entschleunigen und sich an die positiven
Dinge zu erinnern, zu denen der Mensch ebenfalls fähig
ist. (…)

 

Rheinische Post, Jan Caspers

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