„Pure Stille und tosender Applaus . Im Theaterstück „Auch Deutsche unter den Opfern“ rollt das Junge Schlosstheater Moers den NSU-Prozess auf und faszinierte die Besucher (….)
Vom Band ertönten Ort und Name von Menschen, die im realen Leben Opfer solch einer rechtsextremen Tat geworden sind. Die Liste schien kein Ende zu nehmen. Rund 190 Namen wurden aufgezählt – auch Deutsche waren unter den Opfern. Danach herrschte Stille. Mit dem Wissen, dass das keine fiktive Geschichte ist, war es eine beklemmende Stille. Nach etwas mehr als einer Stunde erhoben sich die Schauspieler von den Plätzen, öffneten die Aktenordner und verkündeten das Urteil für Beate Zschäpe und für die vier als NSU-Helfer Mitangeklagten. Es war das Originalurteil. Dann wurden die Ordner zugeklappt, das Ensemble verließ den Gerichtssaal, das Licht ging aus. Zurück blieb das Publikum in völliger Dunkelheit und Stille. Erst Sekunden später fingen die Besucher an zu applaudieren und sparten nicht mit dem Beifall. ‚Wahnsinn. Einfach irre, danke dafür“, sagte ein Besucher beim Verlassen des Studios zum Ensembles. Er war nicht der einzige, den das Stück an diesem Abend faszinierte.“
(Jasmin Ohneszeit, NRZ, 29.10.2018)
„Als bei ausgeschalteter Beleuchtung die zahlreichen Namen der Opfer rechtsradikaler Gewalttaten in Deutschland seit 1990 vorgetragen und dabei Gesichter einzelner Besucher mit Taschenlampen angestrahlt wurden, war es sehr still im Saal. Mit der Verurteilung von Beate Zschäpe zu lebenslanger Haft endete das vielschichtige Theaterstück schließlich. Das Publikum bedankte sich bei den hervorragenden Ensemblemitgliedern des „Jungen STM“ im Alter von 19 bis 24 Jahren mit viel Beifall und stehenden Ovationen.“
(Jan Caspers, Rheinische Post, 29.10.2018)