Liebes Publikum,
eine in jeder Hinsicht lebendige und aufregende Spielzeit liegt hinter uns. Bevor wir uns am 12. Juli in die Sommerpause verabschieden, möchten wir Ihnen einen Ausblick auf unser Programm der kommenden Saison geben. Hier geht’s zum Spielzeitheft 2013/2014!
In der Spielzeit 2013 | 2014 wird das Schlosstheater Moers unter dem Motto „all inclusive“ mit verschiedenen Inszenierungen und Projekten den vielschichtigen Begriff „Inklusion“ befragen, erforschen und im Kontext gesellschaftlicher Realitäten ins Spiel bringen. Der Begriff ist spätestens seit der 2006 verabschiedeten UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen in aller Munde, wonach jeder Mensch das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben und gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben haben soll. In ihrer Konsequenz könnte die Umsetzung dieser so zialen Utopie viele Bereiche unseres Zusammenlebens maßgeblich beeinflussen und verändern.
Bei der Suche nach Stücken zu dieser modernen Frage sind wir erstaunlicherweise vor allem bei älteren Autoren fündig geworden: Shakespeares „Othello“, Lessings „Nathan der Weise“ und „Don Quijote“ nach Cervantes sind erstmals in Moers zu sehen. Brechts „Mann ist Mann“ war bereits 1976 im Schloss zu erleben. Und Barbara Wachendorff wird in ihrem neuen Rechercheprojekt „Under Cover“ die gesellschaftliche Dimension der Volkskrankheit Depression erkunden.
Mit „Othello“ von William Shakespeare in einer Inszenierung von Ulrich Greb kommt am 12. September die erste Inszenierung der Spielzeit 2013 | 2014 zur Premiere. Das Stück von 1603 wirft an der Figur des Othello die Frage nach der Gewalt gesellschaftlicher Ordnungsstrukturen und dem Verlust von Identität als Preis der Integration auf. Neben dem festen Ensemble des STM werden für diese Inszenierung zwei bekannte Gesichter auf die Schlossbühne zurückkommen: Werner Strenger in der Rolle des Othello und Magdalene Artelt als Emilia und Doge.
Ab 8. November zelebrieren ein abenteuerlustiger Ritter und sein Knappe Sancho Pansa die Macht der Phantasie: „Don Quijote“ nach Miguel de Cervantes ist ein Stück für Kinder ab 5 Jahren und Familien, gespielt von Patrick Dollas und Matthias Heße. An Vormittagsvorstellungen interessierten Gruppen empfehlen wir frühzeitige Reservierung unter 02841-8834 110.
Letztmalig im September und Oktober zu sehen sind die rasante Politgroteske „Ein Volksfeind“ im Alten Neuen Rathaus, Ulrich Grebs Erprobung der Klimakatastrophe „Futur II“ im Schloss und Edward Albees Klassiker des modernen Ehedramas „Wer hat Angst vor Virginia Woolf?“ in der Regie von Philipp Preuss in der Kapelle. Neben anderen T erminen sind diese Inszenierungen am 20. September, 1. Oktober und 25. Oktober zum Tarif „Volle Hütte“ zu erleben – zum Eintritt von 7 Euro.
Außerdem ist ab 27. Oktober Marieke Kregels beindruckendes Solo „Das Mädchen, das die Streichhölzer zu sehr liebte“ wieder im Pulverhaus zu erleben. Und das Junge STM zeigt am 23. und 25. September noch einmal „Klassen Feind“ von Nigel Williams. TOPIA, der urbane Garten des Jungen STM vor der Stadtkirche, wird noch bis zum Frost bestehen bleiben u nd lädt zum Ernten und Feiern ein.
Bereits am 8. September 2013 können Sie gemeinsam mit uns die Eröffnung der Spielzeit beim Theaterfest auf unserem Betriebshof im Kastell 6 feiern, wo Sie ab 14 Uhr szenische Ausblicke auf die Spielzeit und das musikalische Projekt „Myanmar meets Europe“ von Tim Isfort erwarten.
Inklusion ist gelebte Unterschiedlichkeit und lebt von der Offenheit zum Dialog. Das Theater ist dafür ein wunderbarer Ort.
Wir freuen uns auf Sie!
Ihr Schlosstheater Moers