Ungeheuer intensiv vermitteln uns die beiden Protagonisten die Nöte ihrer Figuren – in den Close-Ups auf der Leinwand, aber vor allem, wenn sie uns in dem kleinen, nur ca. 40 Zuschauer fassenden Kirchenraum auf die Pelle rücken. Patrick Dollas und Katja Stockhausen, die in Fabian Lettows Regie weit über sich hinauswachsen, vermeiden jeglichen Anflug von Manierismus oder Kitsch.
(Dietmar Zimmermann, theater pur)
Patrick Dollas und Katja Stockhausen spielen so intensiv, dass in der kleinen Friedhofskapelle für knapp zwei Stunden die große Welt in der Luft liegt – und ihre erlittene Durchdringung zwischen den Zeilen. Das vibriert. Der atemlose Jazz vom Band dazu ist nur Illustration, aber die meditativen Kontrapunkte von den den Klaviertasten geben dem Knacks, der wieder und wieder kommt wie ein chronisches Leiden der Welt, ein Echo. Und das hallt nach. Die Videoprojektionen dieser Inszenierung, woanders oft Schnickschnack, sind auch so ein Echoraum, und erlauben hier und da gar Distanz im Humor. Der Außenraum rund um die Kapelle wird genauso sinnfällig bespielt wie deren Empore, da ist keine Spur von manieriertem Theater-ganz-anders im Spiel.
(Jens Dirksen, NRZ)
Das Publikum sitzt mittendrin in dieser theatralen Examination eines emotionalen Bankrotts, die Kapelle und der umliegende Park bilden die Bühne, die Szenenbilder werden zu Fundstellen von Lebenskrisen – mit Nummern versehen wie an Tatorten. Fabian Lettow bringt eine dichte, ideenreiche Inszenierung auf die Bühne, in der sich so mancher sicherlich wieder erkennen kann.
(Anja Katzke, RP)