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Im Jahr 2017 wurde das Moerser Kinder- und Jugendtheaterfestival Penguin´s Days 25 Jahre alt. Zur Feier dieses Jubiläums hat sich das Schlosstheater Moers vom 17. bis 23. Juni 2017  das 33. Theatertreffen NRW für junges Publikum WESTWIND ausgerichtet. Die zehn bemerkenswertesten Kinder- und Jugendtheaterinszenierungen aus NRW und internationale Gastspiele aus Belgien und den Niederlanden waren in Moers zu sehen.  Hinzu kamen Workshops, Diskussionen, Konzerte des Improviser in Residence, ein Familientag …

Nach über 70 Veranstaltungen wurden vier Theater aus NRW von der Fach- und der Publikumsjury mit Preisen ausgezeichnet:

Einer der drei Preise der WESTWIND-Jury, die mit jeweils 3333 Euro ausgelobt waren, ging an das Agora Theater in Koproduktion mit den Dürener Kulturbetrieben und dem TAK – Theater Liechtenstein für „Die Geschichte eines langen Tages“ : „In einer mit viel Liebe zum Detail ausgestatteten Raumbühne, die per se eine Atmosphäre des Miteinander kreiert, spielen Tanz, Sprache, Musik, Zauberei aufs Wundersamste ineinander. So entwickelt sich auf engstem Raum eine Geschichte von Weite und Offenheit. Während Gleichheit hier im wahrsten Sinne des Wortes vermessen wird, zeigt sich das Andersartige von seiner spielerischen, anarchischen und verletzbaren Seite.“

Ein Preis ging an pulk fiktion in Koproduktion mit dem FFT Düsseldorf, Theater Bonn und dem Freien Werkstatt Theater Köln für „all about nothing – ein Stück über Kinderarmut:  „pulk fiktion widmet sich den Wünschen, Sehnsüchten und Träumen der jungen Generation im Rücklauf vom jungen Erwachsenen bis zum Baby und konfrontiert diese einer realen Konsumwelt und kapitalistisch geprägten Gesellschaft und lässt uns mit den unerfüllten Wünschen nicht allein, sondern gibt den Zuschauenden hoffnungsvolle Überlebensstrategien mit.“

Der dritte Preis der WESTWIND-Preisjury ging an das HELIOS Theater Hamm in Koproduktion mit Ishyo Arts Centre für „our house“: „Die Inszenierung überzeugt durch ihre formale Konsequenz, ihren Bildreichtum und nicht zuletzt durch ihre Spieler*innen, die das Wagnis eingehen, etwas von sich mitzuteilen und sich damit einander und ihrem Publikum öffnen – und das ganz ohne Betroffenheitspathos oder moralischen Zeigefinger. Damit wird Raum geschaffen für Austausch und Begegnung. Eine Gesellschaft, die sich nicht verschließen will, die Gegensätze und Veränderungen als Chancen begreifen will, braucht Projekte wie dieses.“

Die Publikumsjury, die in diesem Jahr aus den Moerser*innen zwischen 13 und 18 Jahren Nina Duhr, Lena Heger, Nik Höhr, Valentin Linse, Jill Pannen, Bennet Pappe und Selin Südemer bestand, zeichnete mit dem Preisgeld von 1500 Euro, gestiftet von der Sparkasse am Niederrhein, zwei Inszenierungen aus, die beide in gleichvielen Kateogorien ihr Zielpublikum überzeugen konnten: Das Theaterkohlenpott für die Inszenierung Ich bin Jerry“ (tolles Bühnenbild, sehr facettenreiches Schauspiel, größter Coolness-Faktor, richtiger Stimmungsmacher und absolut beste Musik), sowie ebenfalls die Inszenierung „All about nothing“ von pulk fiktion (besonders informativ, sehr viele Frage aufgeworfen, ein wichtiges, aber unbequemes Thema, beste technische Umsetzung und mutigste Herangehensweise) .

Wir danken allen Teilnehmern, Mitwirkenden, Künstler*innen und Gästen und haben den Staffelstab, bzw. einen pinken Kranich und eine Moerser Sonne an das Comedia-Theater Köln übergeben. Dort findet vom 12. bis 18.05.2018 das 34. WESTWIND-Festival statt.

Auf dem WESTWIND-Blog gibt es einen ausführlicher Rückblick auf das Festival.

 

Die nächsten Penguin´s Days finden im Sommer 2018 statt.